Die Protagonisten in der Natur – Die (Rathaus)Linde
18. April 2019 um 20:53
„Kommt wieder ein Baum vors Rathaus?“ und
„Sind die Grünen gegen einen Baum vor dem Rathaus?“
Diese Fragen werden uns immer wieder gestellt.
Die Antworten sind:
Ob ein Baum gepflanzt wird, wird sich danach richten, wie sich die Mehrheit im Gemeinderat entscheidet.
ALLE Fraktionsmitglieder der GRÜNEN setzen sich dafür ein, dass vor dem Rathaus wieder ein Baum gepflanzt wird.
ALLE Fraktionsmitglieder der GRÜNEN werden im Falle einer Abstimmung für einen Baum stimmen.
Um sicherzustellen, dass das Thema in einer Sitzung besprochen und darüber abgestimmt wird, haben wir in den vergangenen Wochen einen Antrag gestellt.
Wir beantragen den/die Platz/Plätze für Wuchs- und Lebensbedingungen so umsichtig zu wählen und herzurichten, dass das Überleben und Gedeihen der Pflanze / Pflanzen nachhaltig gesichert ist.
Das beinhaltet auch, dass die Bodensubstanz in geeigneter Form bereitgestellt wird.
Dieser Antrag wird voraussichtlich in einem der kommenden Gemeinderatssitzungen ein Tagesordnungspunkt werden.
Warum wurde der Baum vor dem Rathaus (und auch der zweite daneben) entfernt?
- Das Fällen und Pflanzen von Bäumen liegt (in der Regel) nicht im Verantwortungsbereich des Gemeinderates, sondern in dem der Stadtverwaltung.
Dass vor der Fällung ein Gutachten in Auftrag gegeben wurde, ist Ihrem Einsatz zu verdanken.
Ihr Mailverkehr und Ihre Telefonate mit Gemeinderäten und der Stadtverwaltung,
Ihrer Teilnahme an öffentlichen Sitzungen und den Wortmeldungen in der Bürgerfragerunde hat gezeigt, wie sehr ein Baum unser Stadtbild beeinflusst.
- Der Standort des Baumes wurde in der Vergangenheit mehrfach massiv verändert, was Luftaufnahmen aus dem Jahre 2000 im Vergleich zu dem zuletzt festgestellten Standort zeigen.
Das Versetzen dieses Baumes ging mit Abgrabungen, Verdichtung, ...usw. einher. All das hatte deutliche Schädigungen des Wurzelwerkes zur Folge.
- Die Linde wurde mehrfach im Starkastbereich unsachgemäß gekürzt (derartige Einkürzungen sollten normalerweise nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden). Der Grund für die derartige Einkürzung kann im Rückblick nur darin gesucht werden, dass man versuchte die Verkehrssicherheit damit herzustellen.
- Absterbende Äste, Astwunden und Einmorschungen, der erhebliche Vitalitätsverlust führten zur Empfehlung des Gutachters den Baum zu fällen.
Vom regelmäßigen Rückschnitt bis auf den Torso oder von einem Mindesteingriff um ihn regelmäßig von Totholz zu befreien (Verkehrssicherheit) wurde abgeraten, da dann im gekappten und absterbenden Baum an einer derart exponierter Stelle kein gestalterisches Element erkennbar war.
Der Absterbeprozess war also unumkehrbar.
Welche Empfehlung gibt es seitens des sachverständigen Gutachters für die Zukunft?
Die Empfehlung seinerseits lautet unmissverständlich eine ausreichend dimensionierte Neubepflanzung vorzunehmen.
Muss es eine Linde sein?
Nach unserem heutigen Kenntnisstand: nicht unbedingt.
Hier sind wir Argumenten für eine Linde oder andere Baumarten aufgeschlossen und treten mit Ihnen gerne in den Dialog. Denn, wie die Linde soll auch der zukünftige Baum den Platz gestalterisch aufwerten, das Kleinklima positiv beeinflussen und insbesondere ebenso identifikationstiftend sein wie einst eine Linde in vergangener Zeit.